Interdisciplinary research „is a high-risk, high-reward endeavor“(Leahey, Beckmann & Stanko, 2016)
Interdisziplinäre Forschung hat das Potential, komplexe aktuelle gesellschaftliche Probleme beispielsweise zu Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Gloabisierung, sozialer Ungleichheit unter Einbezug des Wissens und der Expertise verschiedener Wissenschaftsdisziplinen durch innovative Problem- und Lösungsansätze zu bearbeiten. Zudem kann sie den Impact und den Transfer von Forschungsergebnissen über disziplinäre Grenzen hinweg erhöhen. Dieses Potential und der damit verbundene Anspruch an interdisziplinäre Forschung kommt in der Forschungsförderung – etwa in den Förderlinien – zum Ausdruck und ist mittlerweile auch expliziter Bestandteil der Leitidee in der Gesamtstrategie 2031 der Leibniz Universität Hannover: „Global denken, interdisziplinär forschen, Leibniz leben“.
Interdisziplinäre Forschung ist ein voraussetzungsreiches Unterfangen. Während die Theorie- und Methodenentwicklungen, Diskurse und der Erkenntnistransfer typischerweise in fachdisziplinären Strukturen und scientific communities stattfinden, verlangt gelingende Interdisziplinarität die Verbindung dieser ausdifferenzierten Spären. Sie erfordert einerseits eine klare Verortung in den Fachdisziplinen, gleichzeitig die Offenheit für alternative fachdisziplinäre Perspektiven. Interdisziplinarität verlangt sowohl eine fachdisziplinäre begründete Perspektivübernahme aber auch die Entwicklung gemeinsam geteilter mentaler Modelle. Voraussetzung für diese Art der Problembestimmung und -lösung ist eine integrative, kooperative und kokonstruktive Erkenntnis- und Wissensproduktion, in vertrauensvollen und verlässlichen Arbeits- und Kommunikationsstrukturen.
Unter dem Dach des Centres werden mit der an der Gründung beteiligten (Teil-)Disziplinen bereits gewachsene Kooperationsstrukturen der Bildungs-, Erziehungs-, Sozial-, Wirtschafts- und Technikwissenschaften gebündelt. Die namensgebende inhaltliche Ausrichtung „Bildung, Wissen und Innovation" verweist einerseits auf disziplinäre Kernbegriffe der Beteiligten. Andererseits stellen sie multithematische Anschlussmöglichkeiten für einen auszugestaltenden und integrativ-bündelnden Handlungszusammenhang her.
Die Ziele des Centres „Bildung – Wissen - Innovation“
Das Centre „Bildung, Wissen, Innovation“ bietet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen nationaler und internationaler Einrichtungen eine Plattform für eine solche synergetische Zusammenarbeit. Ein Schwerpunkt liegt in der Verbindung geistes- und naturwissenschaftlicher Forschungstätigkeiten.
- Aufbau von Austauschplattformen und -möglichkeiten zur gemeinsamen Ideenentwicklung für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen und Einrichtungen
- Verstetigung und Ausbau bestehender interdisziplinärer Forschungskooperationen
- Initiierung neuer interdisziplinärer Forschungskooperationen zur Problemidentifikation und -lösung
- Entwicklung und Umsetzung innovativer Forschungsvorhaben
- Förderung des Transfers wissenschaftlichen Wissens
- Öffnung interdisziplinärer Forschungsfelder für wissenschaftlichen Nachwuchs
Zur Erreichung der Ziele etabliert das Centre beispielsweise durch regelmäßig stattfindende themenoffene und themenfokussierten Workshops unterstützende Strukturen für den interdisziplinären Austausch. Bestehende und sich neu initiierende Kooperationen sind unter dem Dach des Centres als themenfokussierte Forschungsgruppen beheimatet und können hier eigene Aktivitäten sichtbar machen sowie Impulse aus anderen Disziplinen erhalten. Das BWI versteht sich in diesem Sinne als offene, multithematische Struktur. Über vergebene Fellowships wirken die Beteiligten aktiv an der wissenschaftlichen und inhaltlichen Ausrichtung des Centres mit.